‘Flüchtlingsproblematik: Transportunternehmen stoppt britische Transporte’

‘Flüchtlingsproblematik: Transportunternehmen stoppt britische Transporte’

Fahrer von Reining fahren nicht mehr nach Großbritannien. Die Situation in Calais ist zu gefährlich geworden.

(Quelle: NRC Handelsblad 25-09-2017)

Transportunternehmen Reining hat ab diesem Monat wegen der vielen Flüchtlinge die versuchen als blinder Passagier mitzufahren alle ihre Verträge mit Kunden für Transporte nach Großbritannien aufgelöst. Das Unternehmen bestätigt dieses gegenüber dem „De Telegraaf“.

Laut Reining haben es die Fahrer mit aggressiven Personen zu tun, die bei der Überfahrt illegal mitfahren.

Der Zeitung erzählt Direktor Gerrit Hes:

„Unsere Fahrer wurden mit Stöcken bedroht, Steine flogen durch die Windschutz- und Seitenscheiben und die Fahrer mussten enorm aufpassen, um nicht belagert zu werden.“

Der Direktor sagt, er könne die Sicherheit der Arbeiter, die die Calais-Route fahren, nicht mehr garantieren. Er sagt, dass die Entscheidung, die Fahrten über Calais zu stoppen bereits im Januar gefasst wurde. Es handelt sich hierbei um etwa vierzig bis fünfzig Lastwagen pro Woche, die hauptsächlich Verpackungsmaterialien für Lebensmittel transportierten.

„Wir hatten genug davon unsere Fahrer den Bedrohungen auszusetzen. Vorläufig ist die Tür zum Vereinigten Königreich was uns angeht erst einmal zu“, bestätigt Hes.

Blockaden

Reining hat 550 Mitarbeiter und neben einer Niederlassung in Kolham auch Niederlassungen in Deutschland und Ungarn. Soweit dem Fachverband Transport und Logistik (TLN) bekannt ist, ist es das erste Unternehmen, dass diese Entscheidung getroffen hat, so ein Sprecher.

Ende des vergangenen Jahres stellte TLN wie andere europäische Branchenverbände fest, dass Migranten für lebensbedrohliche Situationen rund um Calais sorgen. Die Methoden der Migranten würden zunehmend aggressiver. Personen, die die Überfahrt wagen wollen, veranstalten Blockaden auf der Straße, so dass Fahrer gezwungen sind zu stoppen. Fahrer werden auf Parkplätzen bedroht.

Bußgelder

Neben der Gefahr für die Fahrer selbst, verursachen die blinden Passagiere auch finanzielle Probleme für die Transportunternehmen, sagt TLN-Sprecher.

„Es ist eine lange Reise nach England. Man macht seine Notdurft auf der Ladefläche. Über Calais werden sehr viel frische Güter, Gemüse und Blumen transportiert. Wenn „Eindringer“ in den Laderaum gelangen hat dieses katastrophale Folgen für die Hygiene und die Ladung ist verloren“.

Fahrer und ihre Arbeitgeber erhalten Bußgelder wenn der Zoll blinde Passagiere im LKW antrifft. Da meistens keine Einbruchspuren gefunden werden kann auch die Versicherung wenig für die Transportunternehmen tun.

TLN rät ihren Mitgliedern die noch nach Großbritannien fahren so wenig wie möglich auf der Route nach Calais anzuhalten.

© NRC Handelsblad 25-09-2017 www.nrc.nl